Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
Bei jungen Männern hat die Prostata (Vorsteherdrüse) noch ungefähr die Größe einer Kastanie oder Walnuss. Sie umschließt den obersten Teil der Harnröhre, die mitten durch die Prostata verläuft. Je älter ein Mann wird, desto mehr nimmt die Anzahl der Prostatazellen zu – und damit auch das Volumen der Prostata.
Vor allem jene Zellen der Prostata, die sich im Zentrum um die Harnröhre herum befinden, vermehren sich. Dadurch wird die Vorsteherdrüse immer weiter nach außen verdrängt. Die Prostata wird also immer größer und engt allmählich die Harnröhre ein. Man könnte auch sagen, sie „schnürt“ ihr schrittweise die Luft ab. Meist geschieht dies etwa ab dem fünften Lebensjahrzehnt.
Wichtige Informationen:
Symptome
Die vergrößerte Prostata bleibt für viele Männer nicht ohne Folgen. Die Symptome, die eine gutartige Prostatavergrößerung hervorruft, nennt man benignes Prostatasyndrom (BPS), also gutartiges Prostatasyndrom. Das Wort “Syndrom” bedeutet, dass Männer ein ganzes Bündel an verschiedenen Symptomen entwickeln.
- Häufiger und starker Harndrang (Pollakisurie)
- Nächtliches Wasserlassen - viele Männer müssen auch nachts aus dem Bett und zur Toilette (Nykturie)
- Probleme, das Wasserlassen zu beginnen ("Anlaufschwierigkeiten")
- Schwacher Harnstrahl - der Strahl ist nicht mehr so kräftig wie sonst und das Wasserlassen dauert länger
- Nach dem Wasserlassen träuftelt Urin nach
- Das Gefühl, dass die Blase nie ganz leer ist
BPH - was bedeutet es genau?
Mediziner und Medizinerinnen bezeichnen diese Erkrankung als gutartige Prostatavergrößerung oder in der medizinischen Fachsprache als benigne Prostatahyperplasie (BPH). Das Wort “Hyperplasie” steht für “Vergrößerung” und “benigne” für “gutartig”. Das heißt, dass es sich nicht um eine bösartige Erkrankung wie Prostatakrebs handelt.
Wer ist betroffen?
Bei Männern unter 40 Jahren ist die Prostatavergrößerung sehr selten. Ab dem 40. Lebensjahr steigt jedoch das Risiko für eine vergrößerte Prostata kontinuierlich an, wie folgende Zahlen zeigen:
- Zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr haben etwa 20 Prozent bis 45 Prozent der Männer eine vergrößerte Prostata.
- In der Altergsgruppe über 70 Jahren leiden bis zu 70 Prozent unter der beningnen Prostatahyperplasie.
Fast alle Männer bekommen also mit zunehmenden Lebensjahren mit ihrer Prostata zu tun. Allerdings hängen die Anzahl und Stärke der Symptome nicht zwangsläufig von der Größe der Prostata ab. So verspüren manche Männer mit einer sehr großen Prostata kaum Symptome.
Welche Stadien gibt es bei einer Prostatahyperplasie?
Mediziner und Medizinerinnen bezeichnen diese Erkrankung als gutartige Prostatavergrößerung oder in der medizinischen Fachsprache als benigne Prostatahyperplasie (BPH). Das Wort “Hyperplasie” steht für “Vergrößerung” und “benigne” für “gutartig”. Das heißt, dass es sich nicht um eine bösartige Erkrankung wie Prostatakrebs handelt.
Je nach Schwere der Symptome teilen Ärztinnen und Ärzte die Prostatavergrößerung in drei Stadien ein – diese Beschwerden können im jeweiligen Stadium auftreten.
Stadium 1 (Reizstadium)
Hier sind erschwertes Wasserlassen (Dysurie), nächtliches Wasserlassen (Nykturie), häufiges Wasserlassen, Probleme, das Wasserlassen zu beginnen, abgeschwächter Harnstrahl und das Nachträufeln des Urins typisch. Es gibt aber keinen Restharn, der in der Harnblase verbleibt.
Stadium 2 (kompensierte Harnretention)
In diesem Stadium verstärken sich die genannten Symptome. Die Restharnmenge liegt bei mehr als 50 Milliliter und das Fassungsvermögen der Harnblase nimmt ab.
Stadium 3 (Dekompensation)
In diesem Stadium der Prostatavergrößerung beträgt der Restharn mehr als 150 Milliliter. Mediziner und Medizinerinnen sprechen von einer “Überlaufblase”. Es drohen ein akuter Harnverhalt, Funktionseinschränkung der Nieren (Stauungsnieren) und letztlich ein Nierenversagen. Ohne Behandlung kann eine gutartige Prostatavergrößerung zu bleibenden Schäden an der Harnblase und den Nieren führen. Die Komplikationen können sogar lebensbedrohlich werden.
Daher gilt: Suchen Sie immer zeitnah Ihren Arzt auf, wenn Sie unter einem oder mehreren der genannten Symptome leiden.
Gibt es Risikofaktoren?
Die Ursachen der Prostatavergrößerung sind noch nicht genau bekannt. Ärztinnen und Ärzte vermuten, dass diese langsame Vergrößerung der Prostata ein Teil des normalen Alterungsprozesses ist. Deshalb ist das Alter auch der wichtigste Risikofaktor für diese Prostataerkrankung, aber nicht nur!
Frequently Ask Questions
Häufig gestellte Fragen in Verbindung mit Prostatabeschwerden.
Wann sollte ich den Arzt aufsuchen?
Generell gilt: Suchen Sie immer zeitnah Ihren Arzt auf, wenn Sie unter einem oder mehreren der folgenden Symptome leiden:
- Häufiger und starker Harndrang (Pollakisurie)
- Nächtliches Wasserlassen - viele Männer müssen auch nachts aus dem Bett und zur Toilette (Nykturie)
- Probleme, das Wasserlassen zu beginnen ("Anlaufschwierigkeiten")
- Schwacher Harnstrahl - der Strahl ist nicht mehr so kräftig wie sonst und das Wasserlassen dauert länger
- Nach dem Wasserlassen träuftelt Urin nach
- Das Gefühl, dass die Blase nie ganz leer ist
Was geschieht beim Arzt?
Zunächst befragt der Arzt oder die Ärztin Sie zu Ihrer Krankengeschichte (Anamnese). Je genauer Sie Auskunft geben können, desto besser lässt sich eine erste Einschätzung treffen.
Wichtig sind unter anderem folgende Punkte:
- Welche Beschwerden haben Sie genau?
- Seit wann leiden Sie unter diesen Symptomen?
- Wie intensiv sind Ihre Beschwerden?
- Haben sich die Symptome kontinuierlich verschlechtert oder zwischendurch wieder gebessert?
- Wie stark beeinträchtigen die Beschwerden Ihren Alltag?
- Sind Vorerkrankungen bei Ihnen bekannt
- Leiden Sie unter einer Harninkontinenz?
- Haben Sie sich in der Vergangenheit Operationen unterzogen, vor allem im Bereich des Beckens?
- Gibt es Prostataerkrankungen in Ihrer Familie? Welche
- Nehmen Sie Medikamente ein? Wenn ja: welche und seit wann?
- Welchen Lebensstil pflegen Sie: Ernährung, Sport, Bewegung, Rauchen, Alkohol?
- Wie viel trinken Sie und wie häufig müssen Sie Wasserlassen?
- Wie steht es um Sexualität, Erektion, Ejakulation?
- Wie würden Sie Ihre Darmfunktion beschreiben? Gibt es Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang?
Was kann man bei Prostatabeschwerden tun?
Es gibt unterschiedliche Maßnahmen! Das wichtigste Ziel bei der Behandlung der Prostatavergrößerung ist es, die störenden Symptome schnell zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Langfristig geht es darum, das Fortschreiten der Prostatavergrößerung zu bremsen. Das bedeutet: die Symptome sollen nicht zunehmen, die Prostata soll nicht weiter wachsen und das Risiko für Komplikationen, verbunden mit Eingriffen an der Prostata, soll sich vermindern.
Wird immer operiert?
Ärzte unterscheiden grundsätzlich zwei Strategien: Ohne OP (konservativ) und mit Operation. Zu einer Prostata-Op raten sie meist, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind und Ihren Alltag und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Auch wenn Medikamente nicht mehr genügend helfen oder Komplikationen auftreten, ist ein operativer Eingriff empfehlenswert.
Um hier Klarheit zu erlangen ist die Konsultation eines Facharztes notwendig.